Antrag
Der Bezirksausschuss möge beschließen:
Die Stadtwerke München, das Referat für Bildung und Sport und das Referat für Stadtplanung und Bauordnung werden aufgefordert, umgehend ausreichende Informationen über den aktuellen Planungsstand sowie die Zeitplanung für die Umsetzung der geplanten Vorhaben auf dem Gelände des SV Stadtwerke München bereit zu stellen.
Konkret sind hierbei folgende Fragen zu beantworten:
Begründung
Bereits im April bzw. Mai 2019 wurden in den BAs 16 und 17 Anträge zu diesem Vorhaben gestellt. Auf diese liegt bis heute keine Reaktion vor.
Aktuell laufen allerdings auf dem Sportgelände bereits Vorbereitungen für ein bauliche Veränderung in Form von Absperrungen an Grünflächen etc. Welchem Zweck diese genau dienen und mit welchen Einschränkungen hier für den Sportbetrieb zu rechnen ist, ist den VertreterInnen des Vereins und den Mitgliedern der BAs nicht genau bekannt. Insbesondere mit welchen Einschränkungen hier nach den Sommerferien zu rechnen ist, wenn die Trainingszeiten wieder beginnen.
Bisher hatten sich zu den anstehenden Veränderungen und den marginalen Informationsstand nur die Eltern und VereinsvertreterInnen ausgetauscht. Nun wird die anstehende Veränderung auch für die Kinder und Jugendlichen des Vereins deutlich wahrnehmbar und verunsichert. Insbesondere dadurch, dass es niemanden gibt, der die Fragen genauer beantworten kann. Und eine Antwort auf die Fragen des Vereins und der lokalen BA-VertreterInnen scheint nicht in Sicht.
Der Verein der SV Stadtwerke München bedeutet nicht nur für die Kinder und Jugendlichen der näheren Umgebung einen hohen Integrationsfaktor, sondern auch für die erwachsenen Aktiven, Trainer und Eltern. Diese Heimat in der Lauensteinstraße zu verlieren, löst Sorge und Ärger aus, der zumindest mit einer ausreichenden Information bedient werden sollte. Dies ist bis dato nicht der Fall.
Ein Großteil der Mitglieder der Kinder- und Jugendabteilung der SV Stadtwerke kommt aus dem Einzugsgebiet des BA 17 sowie des BA 16 und teilweise des BA 18. Gerade der Kinder- und Jugendbereich des Sportvereins (hier mit dem Schwerpunkt Fussball) lebt von der der wohnortnahen Erreichbarkeit für die Kinder und Jugendlichen. Dies spricht deutlich für den Erhalt der Anlage, wie der BA 17 bereits im Antrag in seiner Mai-Sitzung 2019 unterstrich. Sofern alle Möglichkeiten zum Erhalt des Standortes ausgelotet wurden und die Suche nach einem alternativen Standort nicht vermieden werden kann, muss dieser Anforderung zumindest bei der Suche nach einem neuen Standort entsprochen werden.
Der hier gewachsene Verein, insbesondere die Kinder- und Jugendabteilung, hat eine hohe Bedeutung für die soziale Integration, stellt einen wichtigen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens dar. Neben der gesundheitlichen Wirkung für die aktiven Mitglieder sind kulturelle, soziale Wirkungen durch ein aktives Engagement in Sportverein des eigenen Viertels zu benennen. Gerade zur Vermeidung von zusätzlichen Hol- und Bringfahrten für die jüngeren Kinder durch Individualverkehr steht eine größere Entfernung der Sportstätten auch der Entwicklung einer zunehmenden Selbstständigkeit von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum entgegen.
Diese Faktoren sind bei der Verlagerung eines Standortes nicht einfach von der Hand zu weisen und mit einem irgendwo angesiedelten neuen Standort erledigt. Der Bedarf für sportliche Betätigung und die Notwendigkeit von sozialer Integration über den Sport direkt in unserem Stadtviertel lässt sich nicht einfach verpflanzen, sondern bleibt beim Verlust einer großen Sportfläche einfach offen und ungedeckt – meist verbunden mit nicht unerheblichen Wirkungen im sozialen Miteinander.
gez.
Birgit Knoblach
Alexander Schmitt-Geiger